Mittwoch, 16. Juli 2025

Tagesprotokoll vom 16.07.25

Dr. Stüssy erholte sich langsam von den Strapazen der letzten Tage – darum starteten wir ruhig in den Tag mit einem unterhaltsamen Lagergericht-Tutorial. So blieb auch einmal Zeit für etwas Humor und eine spielerische Auseinandersetzung mit kleinen Lagervergehen.

Doch die Ruhe war nicht von Dauer: Während eines kurzen Nickerchens von Dr. Stüssy hatte sich Pain heimlich Zugang zum Lager verschafft. Als wir zusammengerufen wurden, sass Stüssy mit einer Attrappe um den Bauch da – und einem mysteriösen Brief, den Pain hinterlassen hatte. Er forderte uns heraus, in einer Reihe von psychologischen Challenges Hinweise zu sammeln, um den Zahlencode zum Öffnen des Schlosses zu knacken.

Gemeinsam gelang es uns, die benötigten Informationen zusammenzutragen. Doch beim Eingeben des Codes im Küchenzelt lief plötzlich ein Countdown ab – die Situation schien ausser Kontrolle zu geraten. In letzter Sekunde tauchte Pain selbst auf, deaktivierte das Schloss und verschwand mit der Vorrichtung im Wald. Kurz darauf hörten wir einen Knall aus der Ferne – ein dramatischer, aber offenbar inszenierter Moment, der allen den Atem raubte.

Trotz der Aufregung bestand Dr. Stüssy später darauf, den Tag mit einem Fest in den Stämmen zu beenden. Als Zeichen dafür, dass wir als Team zusammenhielten, selbst wenn es turbulent zu und her ging.

Dienstag, 15. Juli 2025

Tagesprotokoll vom 15.07.25

Die Ereignisse der vergangenen Tage gehen nicht spurlos an unserem Ärzteteam vorbei: Dr. Stüssy wurde in der Nacht von Pain überrascht und musste am Morgen vorübergehend im Rollstuhl Platz nehmen. Das Pflegepersonal hat aber sofort reagiert – und sich im Rahmen eines aktiven Geländespiels dafür eingesetzt, Dr. Stüssy wieder auf die Beine zu bringen.

Da noch unklar ist, wie lange Dr. Stüssy ausfallen wird, wurde im Anschluss ein kreatives Atelier durchgeführt. Dort haben wir seine geheimen Therapie- und Geschicklichkeitsmethoden spielerisch selbst ausprobiert – ein unterhaltsamer und lehrreicher Nachmittag.

Zum Tagesabschluss hat der Direktor einen weiteren Sing-Song am Bipi-Feuer organisiert, um Dr. Stüssy aufzumuntern. Obwohl dieser zuerst zögerte (schliesslich wollte der Direktor ihn eigentlich nicht mehr in den Mittelpunkt stellen), hat er sich sichtlich über die Unterstützung des Teams gefreut.

Montag, 14. Juli 2025

Tagesprotokoll vom 14.07.25

Heute haben wir erfahren, dass Pain wichtige Personalakten entwendet hat. Auf seiner Flucht liess er immer wieder einzelne Aktenstücke fallen – was uns dazu veranlasste, ihm auf einer längeren Wanderung zu folgen. Die Suche nach Hinweisen wurde damit zu einem Tagesmarsch mit detektivischem Charakter.

Am Abend entdeckte Dr. Blum im Rucksack von Dr. Stüssy eine ganz besondere Patientenakte: Es handelte sich um Pains eigene Akte, in der sein bürgerlicher Name stand – Peter Stüssy. Diese Information war für alle überraschend. Dr. Stüssy fasste schliesslich Mut und erzählte uns die ganze Geschichte. Pain sei sein jüngerer Bruder gewesen und gleichzeitig sein erster Patient. Die gemeinsame Vergangenheit war offenbar sehr schwierig, und die Behandlungen führten zu grosser Überforderung auf beiden Seiten. Pain habe sich seither von ihm abgewendet und wolle sich nun rächen.

Weil niemand genau weiss, was Pain noch vorhat, werden wir heute Nacht vorsichtshalber in kleinen Gruppen Wache halten.

Sonntag, 13. Juli 2025

Tagesprotokoll vom 13.07.25

Heute hatten wir Tag der offenen Tür und die Verwandten und Bekannten unseres Pflegepersonals kamen zu Besuch. Traditionellerweise findet dann jeweils die Taufe unserer jüngsten Mitglieder statt.

Am Abend kam endlich die Nachricht, auf die viele gewartet hatten: Chanelle ist wieder bei Bewusstsein. In einem ruhigen Moment erzählte sie dem Ärzteteam, was geschehen war. Offenbar hatte Pinheiro versucht, sie zu einer fragwürdigen Aktion zu überreden – mit dem Ziel, für die laufende Show besonders dramatische Aufnahmen zu inszenieren. Als sie ablehnte, kam es zu einem Zwischenfall. Das Ärzteteam reagierte sofort und klärte die Situation auf. Pinheiro gestand die Vorwürfe, zeigte jedoch wenig Einsicht. Die ärztliche Leitung entschied sich klar für Konsequenzen und entfernte ihn aus dem Team.

Später wurde der Abend mit einem sportlichen Wettkampf zwischen Dr. Stüssy und dem Direktor beschlossen. Die beiden trugen ihre unterschiedlichen Ansichten in einem humorvoll inszenierten Dämmerungsspiel aus. Stüssy ging als Sieger hervor und darf nun das Amt des Hausmeisters übernehmen.

Samstag, 12. Juli 2025

Tagesprotokoll vom 12.07.2025

Tagesprotokoll vom 12.07.2025

Heute hat uns eine besondere Nachricht aufgeschreckt: Chanelle wurde vermisst. Niemand konnte sich erklären, wo sie war – auch Pinheiro war sichtlich beunruhigt. In einer gemeinsam organisierten Schnitzeljagd machten wir uns auf die Suche. Mit viel Einsatz und Teamarbeit konnten wir Chanelle schliesslich finden. Sie war nicht ganz bei Bewusstsein und wir vermuten eine leichte Kopfverletzung. Selbstverständlich wurde sie sofort gut betreut, und wir hoffen, dass sie sich bald erholt. Die Pflege ist in engem Austausch mit der ärztlichen Leitung und sorgt für die nötige Ruhe und Sicherheit.

Am Nachmittag trat Dr. Stüssy vor das versammelte Team, um eine wichtige persönliche Erklärung abzugeben. Er sprach ruhig, aber mit Nachdruck – und erzählte von einem Kapitel seiner Vergangenheit, das ihn bis heute begleitet. Pain war einst sein erster Patient. Trotz grosser Bemühungen konnte er ihm damals nicht nachhaltig helfen, was ihn tief belastete. Die Situation eskalierte zunehmend, und heute sieht er in Pain einen Ausdruck dieses missglückten Versuchs. Diese Geschichte war ursprünglich nur wenigen bekannt – doch nun wollte er sie mit allen teilen, um Klarheit zu schaffen. Das Team reagierte betroffen, aber verständnisvoll.

Da die letzten Tage emotional intensiv waren, wurde dem Team am Abend eine wohlverdiente Auszeit gegönnt. Dr. Stüssy und der Direktor beschlossen gemeinsam, den Pflegepersonen etwas Raum zur Erholung zu geben. Einige entschieden sich für ein kurzes Sabbatical, andere unternahmen eine kleine symbolische Reise – als Vorbereitung auf die bevorstehende Taufe und zur Stärkung des Gemeinschaftsgefühls.

Freitag, 11. Juli 2025

Tagesprotokoll vom 11.07.2025

Dr. Stüssy lud uns zur „Psychosport-Olympiade“ ein. Das ist ein innovatives Therapiekonzept, bei dem die Patienten die Leitung übernehmen. Die Idee ist, dass jede Disziplin eine Persönlichkeit zum Ausdruck bringt. Das Resultat war crazy. Spiele ohne Regeln, Disziplinen mit absurden Namen, kreative Eigeninterpretationen von sportlichem Verhalten. Chaos mit Konzept.

Plötzlich fanden wir Harry Plopper mitten auf der Wiese tot auf…

Dr. Stüssy entschied sich für Transparenz (vermutlich auch, um seine Autorität zu retten) und führte die Autopsie öffentlich durch. Die Diagnose: keine typische Handschrift von Pain – stattdessen rohe Gewalt, plump und brutal. Der Mörder muss jemand anderes sein.

Am Abend war Dr. Stüssy sichtlich am Ende. Die Fassade des überlegenen, kühlen Psychiaters beginnt zu bröckeln. Die Ereignisse, die Zweifel, die schwindende Kontrolle – alles zu viel. In einem letzten Versuch, die Situation einzudämmen, schickte er mehrere Pflegepersonen in Quarantäne. Vorsorglich. Sicher ist sicher.

Donnerstag, 10. Juli 2025

Tagesprogramm vom 10.07.2025

Dr. Stüssy ist zurück. Frisch von der Konferenz, gut erholt – bis wir ihm von den letzten 24 Stunden berichteten. Bei der Erwähnung von „Baumgartner“ wurde er bleich. Es folgte ein kurzer, nervöser Blick in die Ferne und die geflüsterte Erkenntnis: „Das… war nicht Baumgartner.“

Wir starteten sofort eine Suchaktion. Im Rahmen eines gross angelegten Geländespiels durchforsteten wir das umliegende Gebiet auf der Suche nach dem echten Stephan Baumgartner. Um den Standort herauszufinden, mussten wir für Pain verschiedene Taten erfüllen. Nach einem Beweisfoto, schickte er uns eine Sprachnachricht mit einer nächsten Aufgabe.

Schliesslich der Fund. Aufgespannt im Wald, tot – Baumgartner. Unter ihm lagen fünf Briefe, die auf den 8. Juli datiert waren. Jede Nachricht stammte von einer anderen Adresse. Er muss sich also an einem der Standorte aufhalten. Pain behauptete zudem, er habe die Hälfte unseres Pflegepersonals mit einem Virus infiziert. Einem Virus, der zeitweise den Verstand vernebelt.

In voller Alarmbereitschaft packten wir unsere Sachen. Die Zimmergruppen brachen zu den mysteriösen Adressen auf – in der Hoffnung, mehr über Pain und seine Pläne zu erfahren. Vor Ort fanden einige Zimmer weitere Briefe. Pain berichtet von grausamen Experimenten, die Dr. Stüssy an ihm durchgeführt haben soll.

Doch die Offenbarung bleibt zunächst unvollständig: Nur die eine Hälfte der Pflegepersonen erhält diese Informationen. Als Stüssy am Abend zu den Informierten stösst, ist er sichtlich gezeichnet. Den Tränen nahe bittet er sie um Diskretion. Niemand dürfe davon erfahren. Nicht jetzt. Noch nicht.

Dr. Stüssy hat die Gruppen besucht, um die informierten schwören zu lassen, dass sie es niemandem weitererzählen.

Mittwoch, 9. Juli 2025

Tagesprotokoll vom 09.07.2025

Die Nacht begann chaotisch – und leider blieb es dabei. Pain ist ausgebrochen. Die Anstalt befindet sich im Ausnahmezustand. Zu allem Überfluss hat Pain auch noch mehrere Patienten befreit. Wir mussten das Gelände absichern und alle Entflohenen einsammeln – zum Schutz aller, inklusive uns selbst. Ordnung muss sein, selbst im Wahnsinn.

Während wir noch mit der Aufarbeitung beschäftigt waren, kündigte Dr. Stüssy seine kurzfristige Abwesenheit wegen einer Konferenz an. Ersatz sei bereits organisiert: Stephan Baumgartner, ein alter Bekannter der Anstalt. Um das Team zu stärken organisierte er einen Essenspostenlauf. Bei jedem Postenwechsel wechselten die Teilnehmenden zu anderen Posten, damit immer wieder neue Konstellationen entstanden.

Am Nachmittag folgte der nächste Akt im Theater der Absurdität: Dr. Baumgartner kündigte an, den General zu heilen. Mit einer Reihe von „Shortgames“ – angeblich abgestimmte Therapieschritte. Zwischen den Spielen fanden seltsame Rituale statt, irgendwo zwischen esoterisch, sektiererisch und exorzistisch. Der General war sichtlich irritiert. Wir auch. Geheilt wurde niemand. Baumgartner zeigte sich unbeeindruckt und erklärte: „Gut Ding will Weile haben.“ Na dann.