Ratzfatz zum Kommunikationsboss!

War ja klar. Dein Opi hat dir in den DM’s nicht geantwortet und dafür, dass du auf dem Balkon für das Gesundheitssystem geklatscht hast, hat dir auch niemand gratuliert. Alles eine Frage der Kommunikation! Nach etlichen Studien habe ich deshalb in Zusammenarbeit mit renommierten Forschern den Brief als objektiv beste Benachrichtigung ermittelt. Schreibe deshalb auch du wieder mal einen Brief! Er eignet sich hervorragend, um sich für etwas zu bedanken oder um sich bei jemandem zu melden, den man schon lange nicht mehr gesehen hat. Egal was, ein Brief kommt immer gut an! Wenn du noch nicht schreiben kannst oder es über die Ferien verlernt hast, kannst du natürlich auch ein Bild malen und es per Briefpost verschicken. Wem das zu langweilig ist, kann sich an der folgenden Challenge mit dem Briefboss (das wäre dann wohl ich) messen: Erstelle eine ultimative Briefvorlage, die du für jeden Brief und jeden Empfänger verwenden kannst. Die Vorlage kannst du einmal mit all deinen Buntstiften malen und anschliessend beliebig mit einem Kopierer vervielfachen. So sparst du dir eine Menge Zeit beim zukünftigen Briefspass und kannst trotzdem für jeden personalisierte Briefe in bunter Handschrift erstellen. Die Vorlage eignet sich besonders gut für Briefe im Postkarten-Stil, bei welchem der Empfänger weit entfernt ist und man ihn schon lange nicht mehr gesehen hat. Los geht’s!

Die Anrede machst du weiblich, damit du bei Bedarf nur ein «r» ergänzen, aber nicht wegstreichen musst. Wenn du willst, kannst du die Lücken unterstreichen oder einfach frei lassen. Ich unterstreiche sie zum besseren Verständnis in meiner Vorlage. Vergiss nicht, bei den Lücken immer genügend Abstand zu lassen, damit der ganze Name reinpasst!

 

Bevor du fortfährst: Buntstift wechseln! Nun sind ein paar allgemeine Fragen angesagt, bei denen du immer die «Du-Form» verwendest. Im Idealfall musst du nicht einmal eine Lücke lassen. Frag nach dem Ort, dem Alter, dem Wetter, dem Befinden, der Aktivität… Probier’s einfach aus!

Das gute am Brief ist ja, dass du dir den ganzen “Quatsch” nicht direkt anhören musst. Geh deshalb einfach weiter zur nächsten Phase (und zur nächsten Buntstiftfarbe), in der du von deiner Situation berichtest. Da du dich hin und wieder ein wenig veränderst, schreibe auch hier nichts Konkretes, sondern setze eine Lücke oder schildere Allgemeingültiges.

Da ihr euch nun ausreichlich ausgetauscht habt, versuchst du es mit einem neuen (Buntstift) Abschnitt. In diesem erzählst du von einer Geschichte, die ihr zusammen erlebt habt, bewertest sie, lässt die nötigen Lücken frei und fügst hinzu, dass du wieder mal so etwas mit dem Empfänger unternehmen möchtest.

Da wo ich herkomme, kommt mit einem Brief auch eine Forderung einher. Wieso also nicht die Chance nutzen, um geschickt eine Bitte nach dem Gesäusel zu platzieren? Benutze dazu aber unbedingt die Höflichkeitsform, eine Überleitung und eine neue Farbe! Gib auch einen Grund für deinen Wunsch an!

Zum Schluss schreibst du noch eine Standard-Verabschiedung oder einen Gruss mit einem neuen Buntstift hin. Es ist von Vorteil, wenn deine Unterschrift unleserlich ist, damit du dich nicht entscheiden musst, ob du mit deinem Pfadinamen oder deinem bürgerlichen Namen signierst. Falls du allerdings immer mit deinem Pfadinamen unterschreibst, kannst du als Zwischenlösung diesen in Blockschrift unter die Signatur hinschreiben.

Fertig! Nun bist du im Besitz einer perfekten Briefvorlage.

ie Vorlage habe ich nun kopiert und zwei Mal farbig ausgedruckt. Nun kann ich Briefe an zwei ideale Versuchspersonen verschicken: Einen an Onesto, der im Vatikan seine Italienisch-Kenntnisse aufbessert, und einen an Legolas, der im australischen Outback die christlichen Werte verteidigt (oder wars anders rum?). Beides im gewünschten Postkarten-Stil. Die Lücken habe ich mit etwas Kreativität und einem roten Filzer ausgefüllt. Es ist einfach genial!